Ein Gastbeitrag des Geithainer Anwaltes Manuel Kruppe
Mietvertrag mit nur einem Ehepartner – Was gilt nach der Trennung?
1. Warum dieses Thema so wichtig ist
Trennung oder Scheidung ist für viele Ehepaare ein emotionaler Kraftakt – doch neben Gefühlen spielen auch praktische Fragen eine große Rolle. Besonders häufig sorgt die Wohnsituation für Streit: Was passiert, wenn der Mietvertrag nur auf einen Ehepartner läuft? Hat der andere Partner trotzdem Rechte? Kann er oder sie in der Wohnung bleiben – und wenn ja, wie lange?
In diesem Beitrag erfahren Sie als getrennt lebender oder scheidungsinteressierter Ehepartner alles Wichtige rund um das Thema „Mietvertrag nur auf einen Ehepartner“. Wir klären:
- Welche Rechte der nicht eingetragene Ehepartner nach der Trennung hat,
- Welche gesetzlichen Regelungen gelten,
- Welche gerichtlichen Möglichkeiten bestehen,
- Welche Vor- und Nachteile damit verbunden sind,
- Und wie Sie am besten handeln – auch mit Unterstützung eines Online-Scheidungsservices.
2. Rechte, Möglichkeiten und Handlungsspielräume
Was bedeutet es, wenn der Mietvertrag nur auf einen Ehepartner läuft?
Wenn der Mietvertrag auf nur einen Ehepartner abgeschlossen wurde, ist dieser alleiniger Mieter. Der andere Partner ist mietrechtlich gesehen zunächst „nur“ Mitbewohner – auch wenn er jahrelang dort gelebt und anteilig Miete gezahlt hat.
Das hat weitreichende Konsequenzen, vor allem bei einer Trennung:
- Nur der eingetragene Mieter kann kündigen oder kündigt mit Wirkung gegenüber dem Vermieter.
- Der andere Ehepartner hat ohne vertragliche Absicherung zunächst keine unmittelbaren Rechte gegenüber dem Vermieter.
- Dennoch besteht unter bestimmten Voraussetzungen ein rechtlicher Schutz.
Welche Rechte hat der andere Ehepartner nach der Trennung?
Familienrechtlicher Schutz der Ehewohnung (§ 1361b BGB)
Gemäß § 1361b BGB kann das Familiengericht einem Ehepartner die Ehewohnung zur alleinigen Nutzung zuweisen – auch dann, wenn der Mietvertrag nur auf den anderen Ehepartner läuft. Voraussetzung ist, dass die Zuweisung notwendig ist, um unbillige Härten zu vermeiden (z. B. bei häuslicher Gewalt oder wegen des Kindeswohls).
Diese Wohnungszuweisung erfolgt unabhängig vom Mietvertrag.
Nach der Scheidung: Zuweisung nach § 1568a BGB
Auch nach der Scheidung kann ein Ehepartner verlangen, dass ihm die Wohnung zugewiesen wird – insbesondere, wenn er auf die Wohnung aus sozialen Gründen dringend angewiesen ist oder Kinder dort wohnen.
Mitmieter werden: Was sagt das Mietrecht dazu?
Nach der Trennung kann der nicht eingetragene Ehepartner versuchen, selbst in den Mietvertrag aufgenommen zu werden. Dafür braucht es allerdings:
- Die Zustimmung des Vermieters
- Oder eine Entscheidung durch das Familiengericht
In der Praxis ist es häufig einfacher, wenn der Mietvertrag im Zuge der Scheidung auf einen Partner umgeschrieben wird. Aber auch hier bedarf es der Zustimmung des Vermieters.
3. Rechtliche Aspekte – kompakt und verständlich erklärt
Wichtige gesetzliche Regelungen:
- § 1361b BGB – Ehewohnung bei Getrenntleben
- § 1568a BGB – Ehewohnung nach der Scheidung
- § 563 BGB – Eintrittsrecht in das Mietverhältnis (Sonderfälle)
- § 426 BGB – Gesamtschuldnerausgleich (bei gemeinsamen Kosten)
Was tun bei Streit um die Wohnung?
Kommt es zu keiner Einigung, kann ein Antrag beim Familiengericht auf Wohnungszuweisung gestellt werden. Dabei prüft das Gericht:
- Die bisherigen Lebensverhältnisse,
- Die Interessen beider Ehepartner,
- Und vor allem das Wohl von eventuell vorhandenen Kindern.
4. Vorteile und Nachteile der Situation
✅ Vorteile für den eingetragenen Mieter:
- Volle Kontrolle über den Mietvertrag
- Kündigung ohne Zustimmung des Partners möglich
- Rechtliche Absicherung durch Vertrag
❌ Nachteile für den nicht eingetragenen Ehepartner:
- Kein automatisches Wohnrecht
- Kein direkter Anspruch auf Mietfortsetzung
- Abhängig von gerichtlicher Entscheidung oder Zustimmung des Vermieters
5. Handlungsaufforderungen – Ihre nächsten Schritte
Wenn Sie sich in einer vergleichbaren Situation befinden, sollten Sie frühzeitig rechtliche Unterstützung in Anspruch nehmen. Wir helfen Ihnen gerne weiter:
🔹 Kostenvoranschlag erstellen lassen »
🔹 Kostenlose Beratung anfordern »
🔹 Scheidung online beantragen »
6. Fazit: Klare Rechte schaffen, klug handeln
Wenn der Mietvertrag nur auf einen Ehepartner läuft, ist die Situation für den anderen oft unsicher – besonders nach einer Trennung. Doch das Gesetz bietet Möglichkeiten, dennoch in der Ehewohnung zu bleiben oder eine gerechte Lösung zu finden.
Ein klärendes Gespräch, rechtliche Beratung und ggf. ein Antrag beim Familiengericht sind die nächsten sinnvollen Schritte. Mit einer Online-Scheidung profitieren Sie von:
- Transparenz,
- Effizienz
- Und fairen Preisen – mit Bestpreisgarantie.
Manuel Kruppe
Rechtsanwalt & Betreiber von jetzt-scheiden-lassen.de